NOVA SCOTIA
Hier erfahren Sie mehr über die schöne Provinz Nova Scotia (Neuschottland):
Neuschottland – Nova Scotia
Nova Scotia ist der lateinische Name für „New Scottland bzw. Neuschottland“. Man kann hierdurch leicht ableiten, woher einige frühe Siedler kamen. Die Provinz Nova Scotia ist die drittgrößte Provinz in Atlantikkanada (die kleinste Provinz ist Prince Edward Island) und befindet sich an der südöstlichen Küste des Landes. Mit Atlantikkanada bezeichnet man die vier Provinzen Nova Scotia, Neufundland und Labrador, Prince Edward Island, New Brunswick (Neubraunschweig). Die Größe von Nova Scotia beläuft sich auf etwas mehr als 55.000 km². Es ist eine Halbinsel, die mit der Nachbarprovinz New Brunswick verbunden ist.
Zu Nova Scotia gehört die herrliche Insel Cape Breton, die heute durch einen befahrbaren Damm mit dem Festland verbunden ist. Aufgrund der besseren Erreichbarkeit fand Cape Breton großes, internationales Interesse. Besonders kanadische Mitbürger bezeichnen Cape Breton stolz als „das Masterpiece (Meisterstück) von Nova Scotia“.
Der Atlantische Ozean umgibt die Provinz Nova Scotia und beeinflusst stark die Wirtschaft, denn die Fischerei ist nach wie vor ein Hauptzweig der Wirtschaft.
Bevölkerung
Im Dezember 2021 hat das Büro des Ministerpräsidenten offiziell mitgeteilt, dass in der Provinz nun etwas über 1 Mio. Menschen wohnen. Rund 30 Jahre blieb die Bevölkerung in den 900 Tausendern. Nova Scotia hat mittlerweile sehr starke Zuwachszahlen aufgrund verschiedenster Faktoren. Der Trend geht seit Jahren dahin, dass immer mehr Menschen Kanadas Großstädte (wie z. B. Toronto, Montreal, etc.) verlassen und in ländlichere Gegenden ziehen. Hierbei wird Nova Scotia oft aufgrund der angenehmen Bevölkerungsdichte und des gesunden Klimas bevorzugt. Auch viele Amerikaner aus Städten wie New York, Boston, Philadelphia, Los Angeles und anderen Orten entdecken Nova Scotia, insbesondere Cape Breton.
Halifax
Die Hauptstadt von Nova Scotia ist Halifax. 2021 lebten knapp 460.000 Menschen in Halifax und Umgebung. Halifax ist nach Oshawa (einer Stadt in Ontario) die schnellste wachsende Stadt im Land. Viele neue Einwohner sind in den letzten 2 Jahren aus anderen Teilen Kanadas zugezogen. Besonders Menschen aus British Columbia lassen sich hier nieder aufgrund der viel niedrigeren Immobilienpreise und geringen Kriminalität.
1841 wurde Halifax erstmals als Stadt eingemeindet. Geschichtlich und kulturell hat Halifax viel zu bieten. Das Stadtbild verändert sich zunehmend in eine geschmackvolle Kombination von alten und neuen Bauten, die Halifax als international bekannte Hafenstadt einen besonderen Charme geben.
Halifax hat einen der größten natürlichen Häfen der Welt, dazu noch einen der tiefsten. Der Containerhafen ist zudem einer der 4 größten in ganz Kanada und somit ein wichtiger Handelspunkt. Besonders in den Sommer- und Herbstmonaten findet man an der Hafenpromenade viele internationale Touristen und es gibt vielerorts etwas zu sehen und zu entdecken.
Ca. 40 % der Menschen in Nova Scotia leben in ländlichen Gegenden und somit gibt es einen guten Ausgleich zwischen Stadt- und Landleben. Sowohl auf dem Land als auch in der Stadt gibt es gute Restaurants und vielerorts gehen die Menschen Shoppen, finden Kultur oder ein interessantes Nightlife.
Weitere große Städte in Nova Scotia sind Sydney (Cape Breton), Truro und New Glasgow.
Natur
Ursprünglich war Nova Scotia komplett bewaldet, aber nachdem die Siedler gekommen waren, wurde das Land nach und nach urbar gemacht, sodass Landwirtschaft und geplante Forstwirtschaft betrieben werden konnte. Vielfältige Mischwälder prägen auch heute noch die Landschaft, die alljährlich im Herbst, dem Indian Summer, ein herrliches Farbenschauspiel darbieten. Besonders die bekannten Rotahornbäume (Canada Red Maple), für welche die Ostküste des nordamerikanischen Kontinents bekannt ist, zeichnen sich durch einzigartige Farbtöne aus.
Bäche, Flüsse und Seen sind auch überall zugegen. Nova Scotia kann mit ca. 3.000 Seen aufwarten. Die größten Seen (Lake Ainsley und Bras d’Or Lake) befindet sich allerdings in unserer Wahlheimat Cape Breton Island.
Lunenburg
Ein großer Teil der Bäume wurde in den frühen Jahren der Besiedlung für den Schiffsbau verwendet. Der Ort Lunenburg in Nova Scotia ist z. B. bekannt für den Schiffsbau, denn hier wurden u. a. die weltberühmten Segelschiffe Bluenose, Bluenose II und die Bounty erbaut. Die Gemeinde Lunenburg wurde von 1.400 Deutschen gegründet, die (ohne Vorkenntnisse) in der nächsten Genartion zu erfahrenen Seeleuten, Fischern und Bootsbauern wurden.
Deutsche Auswanderer in Nova Scotia
Um 1760 zogen weitere 1.000 Deutsche nach Nova Scotia. Sie bekamen von der englischen Krone Landzuschüssen und zogen in das Annapolis Valley. Auch heute findet man noch einige deutsche Ortsnamen in Nova Scotia. Laut einer Statistik sind ca. 10 % der heutigen Bevölkerung in Nova Scotia deutschstämmig.
Wirtschaft in Neuschottland
Der wichtigste Motor der Wirtschaft Nova Scotias ist nach wie vor der Handel mit natürlichen Ressourcen.
Knapp 80 % der Landflächen sind bewaldet und ist somit eine wichtige Ressource der Wirtschaft, z. B. für Bauholz, Papierherstellung, Weihnachtsbäume und natürlich wird vom Zuckerahorn auch der berühmte Ahornsirup (Maple Syrup) hergestellt.
Wie schon eingangs beschrieben, stellen die Fischerei und der Export von Schalentieren (Hummer, Muscheln, Krabben, etc.) und Fisch (z. B. Thunfisch, Heilbutt, Hering, Seehecht und Schwertfisch) einen weiteren wichtigen Wirtschaftsbereich dar. Ungefähr 60 % der Hummer (Lobster) werden in die USA exportiert. Weitere wichtige Märkte für den Hummer aus Nova Scotia sind in Asien und Europa. Und natürlich steht auch in Nova Scotia frischer Lobster vielerorts auf dem Speiseplan, bzw. der Speisekarte.
Weitere natürliche Ressourcen sind Öl und Erdgas, Kohle, Gips, Salz, Kalkstein, Marmor und Sand.
Das Gesundheitswesen, der Tourismus, der Einzelhandel und die öffentliche Verwaltung sind die Branchen mit den meisten Beschäftigten. Die verarbeitende Industrie in Nova Scotia baut sich zunehmend aus und es werden auch verschiedenste Nahrungsmittel in Nova Scotia hergestellt. So gibt es zum Beispiel in Nova Scotia aufgrund des gemäßigten Klimas viele Weingüter, die oft auch von Immigranten betrieben werden (z. B. Jost und Grand Pré Vineyards).
Landwirtschaft
Kanada beinhaltet viele verschiedene Klimazonen und in den gemäßigteren Zonen haben sich viele Leute über Hunderte von Jahren angesiedelt. Da das Klima und viele andere Faktoren diesen Einwanderern behagten, blieben sie oft und gründeten Familien. Diese Familien sind heute in der 4. und 5. Generation anzutreffen. Auch findet man Namen wie Van der Wiel, Neyens oder Vanderhoogen. Dies ist auf die Zeit der 40er und 50er Jahre zurückzuführen, als nach dem Krieg holländische Bauern nach Kanada kamen. Deren landwirtschaftliche Kenntnisse waren sehr geschätzt und oft gehören ihnen heute die größten Farmen und Firmengruppen.
Landwirtschaftlich wird nur knapp 5 % der Fläche von Nova Scotia genutzt. Das Annapolis Valley ist hierbei herausragend und die Apfelregion Nova Scotias. Auch in Cape Breton wird etwas Landwirtschaft betrieben und es gibt einige Blaubeerfarmen.
Nova Scotia Klima
Die Provinz ist vom Atlantischen Ozean, dem Golf von Main, der Bay of Fundy und dem Sankt-Lorenz-Golf umgeben. Trotzdem Nova Scotia vom Meer umgeben ist, ist das Klima doch eher kontinental geprägt. Die Temperaturextreme (die man im Inneren von Kanada vorfindet) werden allerdings durch das Meer wärmend beeinflusst und gemildert. Der in der heißen Karibik beginnende Golfstrom fließt ganzjährig direkt an der Küste des nordamerikanischen Kontinents entlang und bringt somit selbst im Winter gemilderte Temperaturen.
Und so haben wir im Winter oft ein gemäßigtes Klima und trockene Luft. Die kältesten Monate sind Januar und Februar. Nach einem sehr kurzen Frühling hat Nova Scotia ausgesprochen warme Sommer, unter anderem mit Temperaturen bis über 30 Grad C. Nova Scotia liegt teilweise auf dem Breitengrad von Südfrankreich und Norditalien. Der Herbst in Nova Scotia (auch bekannt als „Indian Summer“) ist mit seinen farbenfrohen Wäldern eine der beliebtesten Reisezeiten, um die Provinz zu erkunden. Die Verfärbung der Blätter ergibt sich dadurch, dass es nachts teilweise frostig ist. Tagsüber ist es aber noch schön warm.
Im Durchschnitt ist Nova Scotia durch die mäßigende Wirkung des Meeres die wärmste Provinz in Kanada. Dies ist hauptsächlich auf die milderen Temperaturen im Winter (im Vergleich zum restlichen Kanada) zurückzuführen.
Ausbildung
Kinder ab 5 Jahren sind schulpflichtig in Nova Scotia, d. h. aber nicht, dass sie in eine öffentliche Schule müssen. Man kann z. B. auch das „Home schooling“ wählen, also die Kinder Zuhause unterrichten. Hierzu gibt es allerdings Regeln, die zu beachten sind. Zuweilen findet man auch Privatschulen.
In der Grundschule kann man ebenfalls auch auswählen, ob man hauptsächlich in Englisch oder in Französisch unterrichtet wird. Heutzutage gibt es noch eine Vorstufe der 1. Klasse, die ebenfalls ein normales Schuljahr abdeckt. Die Grundschule umfasst dann die Klassen 1 – 6. Als Sekundarstufe werden die Klassen 7 – 9 (Junior High) und die Klassen 10 – 12 (Senior High) gewertet.
Nach dem Schulabschluss kann man den weiteren Ausbildungsweg in Universitäten oder dem Community College nehmen. Diese Ausbildung wird nur teilweise öffentlich finanziert. In Nova Scotia gibt es viele renommierte Universitäten. So z. B. auch die St. Francis Xavier Universität in Antigonish, deren Deutschprogramm Canadian Pioneer Estates Ltd. unterstützt.
Gesundheitswesen
Ein umfangreiches Programm für Familienmedizin, Grundversorgung, Zahnpflege, Notdienste und kontinuierliche Pflege werden durch das Ministerium für Gesundheit und Wellness verwaltet. Die meisten medizinischen Dienstleistungen und im Krankenhaus erbrachte Leistungen, sowie die zahnärztliche Versorgung von Kindern und die pharmazeutische Versorgung von Senioren werden kostenlos durch eine öffentliche Krankenkasse (MSI) gewährt. Zu diesem Zweck wurde vor vielen Jahren die Mehrwertsteuer eingeführt und deshalb gibt es keinerlei Krankenkassenbeiträge. Wer möchte, kann eine private Versicherung abschließen, um weitere Dienstleistungen zu erhalten, was allerdings nur selten passiert. Die staatliche Versicherung deckt die meisten medizinischen Notwendigkeiten ab.
Kunst und Kultur
Die Geschichte Nova Scotias ist äußerst spannend. Angefangen hat sie mit den Vorfahren der Mi´kmaq Indianer (den Mi´kma´ki). Dann kamen die ersten Siedler aus Europa. Es folgte der langjährige Konflikt der Franzosen und Engländer. Es kam die Besiedlung aus den Folgen der amerikanischen Revolution und den Weltkriegen. Und natürlich ist der Untergang der Titanic (um nur einiges zu nennen) ein Teil der Geschichte. In den vielen nationalen historischen Parks kann man u. a. einiges über die interessante Geschichte erfahren und erleben.
Die schottische Kultur kommt ebenfalls besonders stark durch Musik, Tanz, Sprache und den „Highland Games“ zum Tragen. Die Highland Games finden jedes Jahr im Sommer in der Universitätsstadt Antigonish statt und gehören zu den ältesten Highland Games Nordamerikas. In Halifax gibt es außerdem noch das Scottish Festival und im Herbst die Celtic Colours, ein Musikfestival in verschiedensten Gegenden zur Zeit des Indian Summers.
Überhaupt wird der Musik und der Kunst viel Zeit gewidmet. Geselliges Zusammensein mit Musik und Tanz oder „Live Music“ zur Essenszeit in Restaurants und Pubs sind üblich und zaubern ein ganz besonderes Ambiente.
Urlaub
Bei einem Urlaub in unserer Provinz wird Ihnen ein hohes Maß an Freundlichkeit und Gastfreundschaft auffallen. „Die Leute haben ein Herz“ wird von manchem Europäer gesagt, der Neuschottland bereist. Kein Wunder, dass bei der relativ kurzen Flugzeit, dem niedrigen Dollarkurs und den noch recht günstigen Landpreisen immer mehr Europäer nach Nova Scotia hineinströmen. Primär scheinen sie aus den deutschsprachigen Ländern zu kommen. Gerade in unserer Provinz ist dies sehr stark zu verzeichnen, da unsere Provinzhauptstadt Halifax sehr gute internationale Flugverbindungen nach Europa hat.
„Canada’s Ocean Playground“
In Nova Scotia kann man es sich halt noch leisten, am Wasser zu wohnen. Sei es nun für Urlaub, oder permanent. Touristik mäßig ist unsere Provinz trotz der vielen Europäer noch nicht überlaufen, da wir, über die große Fläche der Provinz gesehen, eine relativ geringe Anzahl von Touristen vorfinden. Abschließend möchten wir noch sagen: „Come, see for yourself Canada’s Ocean Playground!“